29 Besucher waren bestimmt schon hier
Soundtrack: "Die Spanische Nacht"
Stimmung: zum Essen eingeladen werden
Montag:
Wir haben uns als Vorzeigemieter so etabliert, dass Carmen (unsere
Vermieterin) uns spontan auf en Essen zu sich nach Hause einlädt. Will,
unser englischer Fish and Chips- Lover wird ein wenig enttäuscht, denn
es gibt was Vernünftiges!
Dienstag:
Da morgen eine Kolonne des guten Geschmacks bei uns einzieht, heißts Bude
wenigstens dem Anschein nach aufräumen: Jos Jubinxs bahnen sich den Weg
nach Sevilla! Noch Nachts ruft Jo bei Addi dem Australier an um ihm zu
vermelden, dass er den Weg von Jerez zu uns alleine finden muss. Denn
Autofahren nach reichlichem Alkoholgenuss ist ja gefährlich und sollte
von niemandem gemacht werden. Nur der Weihnachtsmann darf so was!
Mittwoch:
Tag X. Voller Erwartung begibt sich el Jo zum Prado San Sebastian um Gast
1 aufzunehmen. Da vergehen zwei Stunden und er ist nicht da... Und im Handy
brabbelt nur seine bescheuerte Mailbox. Nun gut, da gibt's ja auch noch die
Bahn. Ab nach Santa Justa. Auch da wartet man eine Stunde - vergebens. Flo
wartet zuhause schlafend auf ein Lebenszeichen - auch vergebens. Wat hat die
Type da bloß wieder angestellt? Also zurück nach Hause. Auf der Suche nach
ihm wählt Jo die Nummer des zweimaligen Sevilla-Touristen Ovi. Dabei ergibt
sich folgendes Szenario: “Tach Jo, ich sags Dir lieber gleich: der Addi hat
den Flieger verpasst. Der war nach Bier, Champus und diversen anderen
Leckereien voll wie 28 Hupen und ist irgendwann wohl eingepennt. /Anm. d.
Redaktion: Um zwei fährt der Bus von Köln nach Frankfurt Hahn / Als ich um
halb acht aufgewacht bin, lag der weiße Hai auf der Couch neben mir... Nach
einem langen ACH DU SCHEEEEEEEEEIIIIßE!!! hat er dann in guter alter
Addi-Manier die Eurocard Gold gezückt und ab zum Köln-Bonner Flughafen.“ So
haben wir wenigstens die Gewissheit, dass sich die Djiihad-Jungs nicht an ner
Ryanair Maschine vergriffen haben. Da mit der HLX Maschine um drei der Rest
in Form von Alex (der war auch schon mal hier!), Hommel und Buschi landet,
geht's als nächstes dahin. Die habens nun tatsächlich geschafft und stehen
Gewehr bei Fuß. Und auch ein ehemaliger Ryanair-Passagier hat sich unter sie
gemischt. Bei dem klafft nun ein großes Schwarzes Loch in der Bank, aber is
ja egal! Man soll nun nicht denken, alles weitere wäre glatt gelaufen. Dem
Buschi haben sie sein Gepäck nicht mitgeschickt. So guckt der dumm aus seiner
Wäsche - ist ja auch die Einzige, die er noch hat! Nach einer etwas
einseitigen Einkaufstour bei Aldi verbringt man den Nachmittag auf der
Terrasse. Abends gibt's so einige Stationen mit höllisch guten Tapas, tollen
Getränken und heißen Sevillanerinnen. Einer von Jos Kollegas - und jeder der
diese Jungs kennt weiß ganz genau, dass das nur dieser, einmalige und niemals
zu übertreffende Eine sein kann - schaffts dann 5 Stunden durch Sevilla zu
irren und sich heillos zu verlaufen, da er angeblich sein Portmonee bei Flo
in der Bar vergessen hat. (Was natürlich totaler Quatsch ist!) Um 6.30 Uhr
klingelt dann bei Jo das Telefon und der besagte bittet in nicht ganz
verständlichem Deutsch um eine Wegbeschreibung oder wenigstens um die Adresse.
Dass er zuvor seine Freundin in Deutschland angerufen hat, um Jos Nummer
rauszubekommen und dass er das Telefonhäuschen mit insgesamt 9 Euro gefüttert
hat, erwähnen wir hier lieber nicht...
Donnerstag:
Tagsüber gibt's die wohl kürzeste Stadtbesichtigung der Welt und einen
Einkehrschwung ins Serranito. Dafür werden ordentlich die Karten gegeben
und die Hitze mit Kaltgetränken bekämpft. Flo indes fliegt nach Jerez zu
Kollega Jose. Da Flo ihm eine Übernachtung in Bonn bei nem heißen
Planetenschädel ermöglichte, bekommt er nun von der ganzen Familie leckere
Leckereien aufgetischt. Danach geht's natürlich auf gar keinen Fall an den
Strand, sondern zurück.
Abends verhelfen wir dem Besitzer der wohl besten Tapa- Bar um die Ecke zu
einem erneuten Verkaufshoch. Und nach einigen anderen Kaschemmen und Fußball
auf Großleinwand geht's im Kollektiv mit Spaniern ins Alfonso bis Ultimo.
Alle, nein natürlich nicht alle. Einer - na, wer wohl? - schläft aus nicht
ganz klärbaren Gründen schon um halb 12 Uhr.
Freitag:
Da heute Abend die große Einweihungsparty des neuen Gebäudes unserer alten
Sprachschule ansteht, machen wir uns, die Spaßvögel, einmal mehr auf in den
Carrefour. Da gibt's den wirklich größten Einkauf unserer unendlichen
Sevillanischen Geschichte. Buschis Klamotten sind immer noch nicht da. Und auch
die netten Worte beiderseits der Grenzen: “Ja, ja, wir tun alles nur
menschen(un-)mögliche“, helfen dem armen kleinen Jungen auch nicht weiter.
Also neues Zeugs kaufen. Zur Partyvorbereitung werden die Räumlichkeiten in
der Schule auf den Kopf gestellt und so ein Fiestawürdiges Umfeld geschaffen.
Flo speist mit den Jungs bei den Uralt-Homies vom Azteka in der Calle Salado.
Währenddessen tanzen wilde internationale Partymäuse zu erstklassigen Rhythmen.
Als unsere Combo wieder vereint ist, fangen die Nachbarn an Stress zu schieben.
So muss eine wirklich feine Fiesta für die hiesigen Verhältnisse viel zu früh
für beendet erklärt werden. Aber man kann ja ne Fiesta auch zum Flussufer
auslagern! Zu ganz später Stunde schauen wir dann noch mal im Elefunk rein. Hey,
und diesmal sind doch tatsächlich noch alle mit von der Partie! Respekt.
Samstag:
Kein Besucherkurztrip wäre komplett ohne die obligatorische Fahrt zum Meer. Und
da das hier auch Ende September wirklich keinerlei Probleme darstellt, geht's zum
Stadtstrand Matalascanias. Dort werden ehemalige Leuchttürme erklommen, dick
gepicknickt und unter dem tirilierenden Jubel der anwesenden Badegäste ermitteln
die Jungs, wer der Stärkste unter ihnen ist. Abends gibt's einmal mehr Tapas. Beim
Besuch dieses Gastronomie-Sternchens erfährt der Eine, dass er schon zweimal mit
uns hier war... Bevor es auf die Piste geht, verköstigen wir bei tollem
Fernsehabendprogramm eine große Bierdose eines bekannten Kölner Brauunternehmens
und freuen uns dabei n Ast. Mit Joachim, der hat mittlerweile die Bude über uns
komplettiert, geht's dann in die Carboneria. Dort treffen wir holländische
Meerjungfrauen und andere bekannte Wesen aus fremden Kulturen. Das Elefunk bietet
uns eine schöne Gelegenheit die anstrengenden, arbeitsintensiven aber wahrlich
schönen Tage nochmal Revue passieren zu lassen.
Sonntag:
Um 7 Uhr nimmt Addi ein Taxi und dann ab mit dem Bus nach Jerez. Diesmal hats
dann geklappt! Die anderen schnappen sich ebenfalls eins und fahren zum
sevillanischen Aeroporto. Jo und Flo genießen den besucherfreien Tag mit
ordentlich Schlafen!
Die Nacht ist Flos letzter Arbeitstag. In der Bar Besuch von zwei Seemännern,
von denen der eine auf der Suche nach käuflichen Frauen ist. Nachdem er zwei
Stunden durch die Gegend geirrt ist ohne fündig zu werden, wendet er sich
verzweifelt an das Personal des Irish Pubs “Madigans“. Der neue Portier scheint
sich auszukennen und kann dem suchenden Seemann schließlich einen Tipp geben. Der
hat anschließend ein Date auf seinem Schiff, während sein väterlicher Freund im
Madigans wartet.
P.S.: Buschis Sachen sind übrigens nicht aufgetaucht. Hiermit möchten wir
dem Kollegium von HLX (Hapag-Lloyd-Express) für die unglaubliche Arbeitsleistung
danken, die es nicht geschafft haben, eine Tasche von Köln nach Sevilla in 5
(FÜNF) Tagen zu befördern! Vielen Dank.