28 Nudisten am Sandstrand von Los Canios
Soundtrack: DJ Tiesto, “Nyana“
Stimmung: nackt
Montag:
Maike immer noch total fertig wegen den Cabrones, telefoniert rum und bucht
nen Flug zurück einen Tag früher als geplant!
Dienstag:
Statt Mittwoch fliegt Maike also heute schon nach Hause! Jo kehrt zurück!
Mittwoch:
Endlich. Das Warten hat ein Ende: Wirklich monatelang waren wir in diesem Haus mitten im Zentrum Sevillas alleine, alle anderen Wohnungen standen leer. Heute zieht Will ein, ein englischer Brite.
Donnerstag:
Donnerstag ist und bleibt Donnerstag.
Freitag:
Fuer dieses Wochenende haben wir nen kleinen Trip an den Strand geplant.
Mit dabei sind die beiden Hauptcharaktere, Manuel Aleman und unser neuer
Mitbewohner Willi the Will aus Londres. Um die Zeit möglichst auszunutzen,
wollen wir relativ früh aufbrechen. Nach den üblichen Packaktionen geht's
etwas später als geplant zum Hypermercado Carrefour. Dort werden wichtige
Utensilien zum Überleben besorgt, so z.B. Grillfleisch, Gambas und eine
blonde Barbiearztpuppe. Dann ab auf die Autobahn Richtung Cadiz. Die
Tankanzeige tendiert schon bedrohlich nach links. “Kein Problem, bis zur
nächsten Tanke schaffen wirs noch!“, denkt sich der Fahrer (Anm. Flo: JA,
ich wars!). Als irgendwo zwischen Dos Hermanas und Los Palacios gar nix
mehr geht, hama den Salat. Auf den Standstreifen, Sprit ist alle. Es
herrscht ne Schimpansenhitze. Also machen sich Manu und Flo auf zum
Spritbesorgen. Über Brücken und durch Schluchten wandern wir mitten durch
die Pampa, bestehen zahllose Abenteuer und gelangen schließlich in die
nächste sevillanische Vorstadt mit Tankstelle. Dort gehen wir erst mal ins
Kino. (ne, is natürlich Quatsch). Dort wird natürlich unser Kanister
angezapft. Nach ungefähr zweieinhalb Stunden erreichen wir wieder das
leckgeschlagene Büsschen im Autobahngraben. Dort haben sich Will und Jo
in der Zwischenzeit mit Gambas und Dosenbier vergnügt und Kontakt zu den
blaublichttragenden Ordnungsbehördenvertretern geknüpft. Mit Vengaboys und
Bärenstimmung fahren wir durchs Touristenkaff Conil und erreichen
schließlich unser Ziel: Los Canios de Meca. Wir checken auf einem echt
smoothem Campingplatz ein, umgeben von lauter Hippies und piercingtragenden
Batikfreaks. Bei einem improvisierten Barbecue räuchert Jo unsere baskischen
Nachbarinnen aus, weil er ein Feuerchen machen will. Später am Abend ist
eine gemütliche Strandbar mit marokkanischen Puffs, atlantischer Schokolade
und köstlichen Mojitos angesagt.
Samstag:
Nach einem relaxten Strandtag entscheiden sich die Knickerboxer Jo und
Manu “el Gnu“ dafür, nach Hause zu fahren. Will und Flo wollen noch eine
Nacht länger bleiben und werden am Eingang des Campingplatzes rausgeschmissen,
ausgestattet mit einem Survival-Paket. Die beiden übrig gebliebenen grillen
sich ein paar Würstchen und finden sich anschließend zu einer Gesprächsgruppe
mit den einzigen anderen Ausländern des Campingplatzes zusammen.
(Unglücklicherweise auch Engländer). Nach einem kurzen Zwischenstopp in der
Marokko-Bar und in einem ziemlich runtergekommenen Strandschuppen mit
verschimmelten Althippies haben wir eine tolle Idee: Schwimmen im Hotelpool
um die Ecke! Am Portier kommen wir ohne Probleme vorbei. Ganz
selbstverständlich wünschen wir ihm einen guten Abend und verschwinden in den
dunklen Fluren seines Etablissements. Nachdem wir das ganze Hotel bis zum
Speicher nach dem Eingang zum Hotelpool durchsucht haben, wird uns allerdings
klar, dass es einen anderen Zugang geben muss. Dieser Zugang von außen ist
allerdings dummerweise durch stechende Säbelzahntigerpalmen versperrt. Diese
fügen uns einige schmerzende Wunden zu. So fügen wir uns schließlich in unser
Schicksal und kehren zum Camping zurück. Dort texten uns noch einige absolut
zugedröhnte Batikträgerinnen am Badeingang zu. Wir lassen uns aber nicht
durcheinander bringen und schlagen den Weg Richtung Zelt ein. Allerdings nicht,
ohne bevor unsere ins Liebesspiel vertieften Zeltnachbarn mit wilden
Tiergeräuschen aus dem Konzept gebracht zu haben.
Sonntag:
Sonntag claro wieder Playa. Wie wir schon gestern festgestellt haben,
präsentieren da zwischen den ganzen anständigen Leuten auch einige Nackte
ihre vollständig entblößten Körper. Wir erkunden den Strand Richtung Süden.
Eine von Felsen eingeschlossene Bucht reiht sich dort an die nächste. Dabei
machen wir folgende Feststellung: Je weiter wir abseits vom “Hauptstrand“
kommen, desto nackter werden die Leute. Am Ende der Bucht klettern wir um
einen Felsen herum und schrecken dort zwei ältere, total nackte Herren auf,
die sich miteinander beschäftigen. Geschockt durch diesen unerwarteten Anblick
treten wir schnell den Rückzug an. Abends Autobus nach Sevilla (es gibt nur
einen pro Woche!). Die hinter uns sitzende Mitfahrerin hat dermaßen starken
Harndrang, dass sie das die ganze Busfahrt lang lautstark dem Busfahrer zuruft.
Der hält schließlich kurz an. Sie springt aus dem Bus und erleichtert sich
direkt davor, ohne die neugierigen Augen der anderen Mitfahrer zu beachten.