Etwa 21 Tracks passen auf eine CD
Soundtrack: is nich, weil Autoradio abgezogen!
Stimmung: Freibad
Nacht zu Montag
Flo arbeitet nur bis kurz nach ein Uhr, in ein paar Stunden müssen
wir in Carmona mit Hingabe am Kongress der tollsten Archäologen
teilnehmen. Schock, erster Teil: Sein Fahrrad, direkt am Eingang
des Pubs mit gleich zwei Schlössern verrammelt, is fot.
!XYXXXXXXXXXXZZYX!! Nach nur wenig Schlaf wecken wir unseren lieben
dritten Mitreisenden, das Auto. Schock, zweiter Teil: Radio plus
Pipapo fachmännisch ausgebaut. Zurück bleiben nur Kupferkabel und
die Erkenntnis, dass hier doch mehr XXXCCerCYXXXXXneXXRRRRe
rumlaufen, als uns lieb ist! Ab jetzt singen wir unsere
Lieblingslieder eben selbst. Das kann uns keiner klauen! Leicht
säuerlich fahren wir in die Kongressstadt Carmona.
Der erste Tag ist informativ und die behandelten Themen sind
sogar interessant. In der Frühstückspause entdecken wir in
einem CafĂ© einen echten “Nodal“. (Antonio Nodal, der
Archäopterix-Künstlerkumpel von Jos Vadder ist gebürtiger
Carmonense) Verdammt lang so ein Tag denken wir uns, als wir
gegen 20.30 Uhr wieder zurück in Sevilla sind!
Dienstag
Da wenigstens das großzügige Platzangebot im Mikrobus noch nicht
geklaut wurde, stellen wir dieses zu Verfügung und spießen fünf
unserer Scherben-Kollegas auf und ab geht's wieder zum gut 35 km
entfernten Tagungsort. Die in Spanien hochheilige Siesta darf
natürlich auch hier nicht fehlen. So nutzen einige schlaue Deutsche
(zwei) und Spanier (drei) den Pool im 4 Sterne-Hotel genüsslich aus.
Die anderen drücken sich währenddessen die Nase an der Scheibe platt,
da sie ihre Banadores (Badehosen) vergessen haben.
Mittwoch
In den beiden Vorträgen über Merida und Tarragona genießt Flo
zwei mal zwei Stunden entspannten Sekundenschlaf. Danach fliehen
die Coolen ins Freibad. Wir haben unsere Haustiere mit (Krabbe
und Dino) und mischen damit den Badebetrieb auf. Bei der
Nachmittagssession kurven wir durchs Museum von Carmona. Der
schlichte Führer schafft es anhand eines Plastikmodells der Stadt
in genau 45 Minuten ALLES, wirklich alles, auch die einzelnen
Bäume und Höhenunterschiede zu verklickern. Damit raubt er uns
angesengte Nerven. In der angesagten Museumsbar schließen wir
spontan Freundschaft mit einer verrückten, betrunkenen älteren
Dame. Diese scheint den männlichen Mitgliedern unserer Gruppe
eine gewisse Zuneigung entgegenzubringen. Jedenfalls weicht sie
uns auch nach mehrmaligem Platzwechsel nicht von der Seite. Wir
suchen schließlich Zuflucht in den sanitären Einrichtungen des
Museums.
Donnerstag:
Schon wieder Carmona, also Scherben und Schwimmen.
Freitag
Heute zum letzten Mal Theorie. Außerdem kriegen wir unsere Diplomas.
Diese werden uns in einer feierlichen Zeremonie übergeben. Ähnlich
wie beim Grundschulabschluss, so mit einzeln Namen aufrufen, klatschen
und nach vorne kommen. Dabei stellt sich heraus, dass der Name Johannes
den Spaniensen anscheinend eher weiblich vorgekommen ist. Auf dem
Zertifikat steht nämlich “Donia“, also etwa “ehrenwerte Frau“ Jungwirth.
Mit dem guten Gefühl weitere 3, für uns total unnütze Credite gesammelt
zu haben, springen wir erneut ins kalte Nass und naschen leckere
Insektenpaella.
Samstag
Ausschlafen is nicht, da um 10 Uhr noch ne 4-stündige Führung durch den
Alcazar von Sevilla ansteht. Flo holt indes unseren Besucher Nummer 007
ab. Lila Lorilotus, der Schrecken aller verrückten Retourkutschen, kommt
auf nen Flug vorbei. Er ist ein großer Belletristiker und bekannt für
seinen iambischen Hexameter. Wie es sich für einen guten Gast gehört,
bringt er uns ein feines Gastgeschenk mit: ne Pulle Osborne Brandy.
Hergestellt in Jerez, gekauft am Flughafen in Hahn und wieder Re-Importiert...
Vielen Dank! Wir führen ihn in die geheimnisvollen Geheimnisse der
sevillanischen Tapa-Kultur ein und relaxen anschließend am Strand des
Rio Guadalquivissimus.
Nach Wochen der fiestafreien Zeit krachts heute wieder in unserm Dachgarten!
Diesmal neu: der großzügige Pool mit Sprungbrett. Dieser spielt zu
fortgeschrittener Stunde eine wichtige Rolle. Nachdem das Grillevent und
die erste Runde feiner Kornbrause die Runde gemacht haben, reißen sich die
Machos Ibericos und Germanicos die Klamotten vom stahlharten Sommerkörper.
Es wird geplantscht wie die Maricones. Was die Nachbarn mittlerweile von
uns denken müssen, spielt für uns in dieser Nacht nur eine außerordentlich
untergeordnete Rolle... Im Elefunk klingt der schöne Morgen aus.
Sonntag
Flo mimt den Stadtführer und erläutert dem Lo in Lautschrift einige der
besonders sehenswürdigen Sehenswürdigkeiten, so die Kathedrale und das
Barrio Santa Cruz. Jo versucht derweil die Kräfte wieder zu finden, die
ihm in der letzten Nacht durch extraterristische Einwirkung abgezogen
worden sind.